Wieder treffen sich Vertreterinnen aus drei spannenden Ländern bei der internationalen Kochrunde von Hierleben – in Person von noch sehr jungen, wissbegierigen Hobbyköchinnen: Seyma, Sara und Julia geben heute Einblicke in die Kochwelt ihrer Heimatländer. Seyma stellt ihre Küche zur Verfügung. Die Türkin aus Hatay nahe Syrien wohnt in einer Mietwohnung in Preetz. „Ich lebe hier zusammen mit meinem Vater.“ Einsam fühlt sie sich nicht, sagt sie. Die 21-Jährige ist fröhlich und gut gelaunt und erzählt in erstaunlich gutem Deutsch von ihrem bisherigen Leben: „Meine Mama und meine Geschwister sind noch im Irak. Wenn ich mich nicht jeden Tag einmal melde, macht meine Mutter sich gleich Sorgen.“ Diesen engen Kontakt zu den Eltern haben auch Sara und Julia. Alle drei jungen Frauen stehen dennoch selbstbewusst im Leben, wollen hier in Deutschland studieren und technische Berufe erlernen. Nun aber hinein in die Welt der kulinarischen Genüsse. Die Vorspeise bereitet Gastgeberin Seyma zu. Die junge Frau mit dem Kopftuch knetet in aller Seelenruhe einen Hefeteig und formt daraus Brötchen. Darauf kommt eine würzige Masse aus Frischkäse, Zwiebeln, Walnüssen, Tomatenmark und allerhand Gewürzen. Als Muslimin verzichtet sie auf Schweinefleisch und Alkohol. „Ich habe eine App, damit kann ich immer abscannen, was in den Lebensmitteln drin ist.“ Kochen ist nur eines der Hobbys von Seyma: „Ich spiele auch Violine und ich mag stricken und häkeln. Ich bin wie eine Oma“, kichert sie. Sara steckt schon voll in den Vorbereitungen für ihr Hauptgericht, eine sogenannte Khorshte. Wie man das übersetzen kann? Alle wissen es nicht so recht, googeln im Handy und einigen sich auf „Auflauf“. „Die Auberginen lege ich in gesalzenes Wasser, damit die Bitterstoffe rausgehen“, erzählt die Iranerin. Mit viel Präzision schneidet Sara anschließend Zwiebeln und schlägt mit einem Nudelholz lautstark Löcher in die getrockneten Limetten. „Diese Limetten kann man im Asiashop kaufen. Sie kommen im Ganzen in den Topf und geben nachher den frischen Geschmack.“ Die 23-Jährige erzählt, dass sie die persischen Gerichte in ihrer neuen Heimat in Kiel vermisst. Ein bisschen muss sie sich noch an die norddeutsche Stadt gewöhnen: „Es ist immer so dunkel, windig und kalt.“