Die Gründung der Störtebeker Braumanufaktur geht auf das Jahr 1827 zurück. Seitdem wird in der Hansestadt Stralsund Bier gebraut. Es steht für norddeutsche Identität und exzellente Brauspezialitäten – und ist der ganze Stolz von Braumeister Christoph Puttnies.
Im Sudhaus, wo die blanken Stahlkessel und -pfannen um die Wette glänzen, lässt Elisa Preuß, verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Malzkörner verkosten. „Diese hier sind stark geröstet und schmecken ein wenig nach Schokolade“, sagt sie. Stimmt. Braumeister Christoph Puttnies prüft die Temperatur im Maischebottich und erklärt: „Die handwerkliche Kunst besteht darin, aus der Vielzahl der Malzsorten genau die auszuwählen, die dem Bier den gewünschten Körper, die biertypgerechte Farbe und das perfekte Aroma geben.“ Das Wasser für die Biere vom Strelasund kommt aus drei eigenen Brunnen, Hopfen und Getreide werden zum großen Teil von regionalen Anbietern geliefert. 17 verschiedene Brauspezialitäten, darunter neun Bio-Biere, sowie saisonale Kreationen umfasst das derzeitige Sortiment. „Spezialitäten wie das Atlantik-Ale oder die vier verschiedenen Eisbock-Biere, die bei tiefen Temperaturen eingefroren werden, um die Aromen zu konzentrieren, werden immer beliebter“, so Elisa Preuß. „Wir sind auf dem besten Weg zu einer nationalen Marke.“
22 Preise und Medaillen gab es bereits für die mit Liebe und Sorgfalt gebrauten Spezialitäten, errungen bei nationalen und internationalen Vergleichen. Zwei der Störtebeker Brauspezialitäten – das Keller-Bier 1402 und das Roggen-Weizen – wurden sogar zu Weltmeistern gekürt. Mit 200.000 Hektolitern im letzten Jahr sei so viel Bier abgesetzt worden wie noch nie, sagt Firmeninhaber Jürgen Nordmann, der aus einer Familie von Getränkegroßhändlern in der Nähe von Bremen stammt. Ihm ist die erfolgreiche Firmengeschichte der jüngsten Zeit zu verdanken. Er ließ das alte Brauhaus, einen ehrwürdigen Ziegelsteinbau, in ein Konferenz- und Eventzentrum umbauen. Auf dem unmittelbar angrenzenden Areal entstand das neue Brauhaus.
Von zwei auf drei Schichten umgestellt, konnten 40 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt werden. Gerade wurde mit dem Bau einer neuen Abfüll-, Verpackungs- und Logistikhalle begonnen. Stolz sind die Stralsunder, dass ihre Brauspezialitäten seit Ende 2016 auch in der Hamburger Elbphilharmonie im Angebot sind. „Das spricht für die Qualität unserer Brauspezialitäten“, sagt Elisa Preuß und verweist auf das Braugasthaus „Zum Alten Fritz“ in direkter Nachbarschaft zur Braumanufaktur. „Nach einer Brauereiführung kann man hier auch probieren, wie die Vielfalt unserer Biere sich als perfekter Begleiter für jedes Menü eignet.“