Der Spargel legt den Turbo ein
Bis zu zwölf Zentimeter Wachstum an einem Tag: Der Spargel schießt dieser Tage geradezu in die Höhe. Timm Schümann vom Spargelparadies Hasenmoor hat in den kommenden Wochen alle Hände voll zu tun. Er hat Hierleben gezeigt, wie des Deutschen liebstes Gemüse auf seinem Hof bei Bad Bramstedt wächst und geerntet wird. 
Foto(s): Frederik Röh
Der eine oder andere wundert sich manchmal über hohe Spargelpreise, doch wenn man sieht, wie aufwendig und teuer der Anbau des Gemüses ist, ändert sich die Sichtweise ganz schnell. Timm Schümann steckt seit gut 30 Jahren sein ganzes Know-how in Spargel. 30 Hektar baut der 55-Jährige mit viel Herzblut an.
Erhältlich bei famila in Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Hamburg/Steilshoop, Kaltenkirchen, Norderstedt, und Quickborn.
Rezept
1 Spargel ist ein mehrjähriges Gemüse. Das Bild zeigt eine Pflanze, die vor zwei Monaten gepflanzt wurde. Im ersten Jahr wird sie nicht geerntet. Wichtig sind jetzt das Düngen und der Schutz vor Schädlingen. „Die Hasen sind unsere größten Feinde. Deswegen haben wir rund um die Felder einen Zaun gesetzt“, erklärt Spargelbauer Timm Schümann. Eine Pflanze hat sechs bis sieben Erntejahre.
2 Weiß, violett, grün: Im Spargelparadies Hasenmoor wächst mittlerweile Spargel in drei Farben. „Grün ist total hip“, weiß Timm Schümann. „Wir garen ihn zum Beispiel immer im Backofen mit ein bisschen Öl.“ Beim Anbau brauchen die grünen Stangen allerdings etwas mehr Zeit als die weißen.
3 Die Pflanzen wachsen auf sogenannten Dämmen. Über diese Erderhöhungen werden im Februar und März Folientunnel gelegt, denn es geht darum, dem Spargel perfekte Temperaturen zu bieten. „Die Folien haben eine schwarze und eine weiße Seite. Je nachdem, wie warm es ist, können wir die Folie umdrehen. Oder auch ganz wegnehmen.“ Zusätzlich misst ein Sensor die Temperatur in unterschiedlichen Dammhöhen. „Die Daten sehe ich in meiner App auf dem Handy.“
4 Erntezeit ist von April bis Juni. Jetzt arbeiten rund 50 Erntehelfer auf dem Hof. Die meisten kommen aus Osteuropa. Sie schlafen auch hier und bleiben in der Regel zwei bis drei Monate. „Ein geübter Spargelstecher schafft es, 20 bis 30 Kilogramm Spargel pro Stunde zu ernten“, berichtet der Chef. Ganz einfach ist das nicht: Mit den Fingern muss das Gemüse erst ein bisschen freigelegt werden. Der Schnitt sollte dann so erfolgen, dass die Stangen etwa 25 Zentimeter lang sind.
5 Viele der Helfer kommen seit Jahren immer wieder ins Spargelparadies Hasenmoor. Adam hat heute die Aufgabe, den Spargel vom Feld mit dem Transporter zum Hof zu fahren. Dort wiegt er die Kisten.
6 Eine Maschine spült die Erde von den empfindlichen Stangen ab. Vollautomatisch wird der Spargel dann auch sortiert und verkaufsfertig gemacht. „Eine Kamera erfasst Größe, Dicke und Krümmung der Stangen“, erklärt Timm Schümann. Alles geht ganz fix – damit das Gemüse auch wirklich ganz frisch vom Feld in den Handel kommt.
