Einfach himmlisch
Soße ist nicht gleich Soße: Ein junges Start-up-Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, hochwertige und vegane Würzsoßen zu produzieren, die uns geschmacklich einfach umhauen sollen. „Taste Religion“ – Geschmacksreligion – nennen Lasse Thiele (großes Foto) und Mattis Eckmann ihre neuen Produkte. Geschmacksverstärker, Konservierungs- oder Farbstoffe kommen ihnen nichts ins Glas.
Foto(s): Henrik Matzen
Warum bestehen die meisten Soßen eigentlich nur aus angedicktem Wasser? Das muss doch viel besser gehen!“ Die Schulfreunde Lasse Thiele und Mattis Eckmann feilten viele Monate lang an einem richtig guten Soßenkonzept. Frische und hochwertige Zutaten, keine industriellen Zusatzstoffe und einfach ganz viel Geschmack: Das war der Grundgedanke der beiden Schleswig-Holsteiner. Die beiden 26-Jährigen trauten sich, ein Unternehmen zu gründen, und bringen viel Fachwissen mit: Mattis ist gelernter Koch, hat in der gehobenen Gastronomie gearbeitet und auch schon einen Burger-Laden geleitet. Lasse kommt aus der Lebensmittelbranche und hat Betriebswirtschaft studiert. Seit eineinhalb Jahren vertreibt das Duo nun seine „Taste Religion“-Soßen. Hierleben durfte einen Blick hinter die Kulissen der Manufaktur in Bornhöved werfen.
Erhältlich bei famila in Ahrensburg, Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Eckernförde, Eutin, Hamburg/Steilshoop, Kaltenkirchen, Kiel/Neumeimersdorf, Kiel/Wik, Lübeck-Wesloe, Mölln, Neumünster und Sereetz sowie bei Markant in Neumünster.
Rezepte
1 Heute wird Black Garlic Teriyaki produziert, eine kräftige und gleichzeitig süße japanische Soße. Lasse Thiele wiegt dafür die Gewürze ab, die unter anderem aus Indien und Thailand kommen. Für Teriyaki wird zum Beispiel eine besondere Koriandermischung verwendet. Ganz wichtig ist am Ende das richtige Mischungsverhältnis.
2 Mattis Eckmann gießt japanische Sojasoße dazu. Bis sie die richtige gefunden hatten, haben die zwei Firmengründer lange gesucht und probiert. „Die meisten Sojasoßen enthalten Glutamat. Das wollten wir nicht“, sagt Mattis. Er freut sich, dass in der Industrie langsam ein Umdenken einsetzt und mehr auf Qualität gesetzt wird.
3 Die hochwertigen Zutaten der „Taste Religion“-Soßen sind das Entscheidende. Bei der Teriyaki-Soße wird zum Beispiel schwarzer Knoblauch (Foto) verwendet. Für andere Soßen nutzen die Jungunternehmer saftige Tomaten aus Portugal, speziell geröstete Zwiebeln aus einer österreichischen Manufaktur oder Bio-Rotwein aus Spanien. „Wir verwenden die besten Rohstoffe und sind dankbar, dass unsere Kunden dann auch verstehen, warum der Preis unserer Soßen höher ist“, sagt Lasse.
4 Alles kommt jetzt in den großen Kochkessel. „Der funktioniert wie ein Schnellkochtopf“, erklärt der gelernte Koch Mattis. „Jeder kann unsere Soßen im Prinzip eins zu eins zu Hause nachkochen, wenn man die richtige Rezeptur hat.“ Alles wird gemischt und auf exakt 98,5 Grad erhitzt.
5 Die Soße wird nun in Flaschen abgefüllt. 240 Milliliter passen hinein. „Wir füllen heiß ab, die Soßen werden quasi eingeweckt“, erklärt Mattis. Das ist wichtig für das Erreichen eines langen Mindesthaltbarkeitsdatums. Obwohl bei „Taste Religion“ keine Konservierungsstoffe verwendet werden, sind die Soßen ungeöffnet zwei Jahre lang haltbar.
6 Im Sekundentakt werden die Etiketten auf die Flaschen geklebt. Heute geht technisch einiges schief – das kostet Nerven. Für die beiden Firmengründer wird es ein langer Tag. Macht nichts – Hauptsache, alles ist am Ende perfekt.
7 Das Design haben sich die beiden Unternehmer zusammen mit einer befreundeten Grafikerin ausgedacht. Ein nicht ganz ernst gemeinter Heiligenschein schwebt über dem Schriftzug „Taste Religion“. Auf der Internetseite steht: „Eine eigene verdammte Religion? Ja man. Überall glauben die Leute an irgendwas. Wir auch, nur eben an was Echtes: Geschmack.“
8 Mattis und Lasse strahlen: Die Teriyaki-Flaschen sind fertig. Alles wird mehrmals kontrolliert. Die Produktion des Startups nimmt langsam Fahrt auf. Etwa 50.000 Flaschen laufen hier bereits im Jahr vom Band.
9 Lasse packt die Soßen in Sechser-Kartons. Bei der neu gegründeten Firma ist noch viel Handarbeit gefragt. Auch das Ausliefern der Ware übernehmen Lasse und Mattis zum Teil noch selbst.
10 Fünf verschiedene „Taste Religion“-Soßen sind derzeit erhältlich. Jede ist besonders. Die vegane Bratensoße beispielsweise enthält geröstete Zwiebeln, Kakao und Steinpilze. Mattis und Lasse empfehlen: einfach mal testen und sich vom Geschmack überraschen lassen!