Einbeck, die Fachwerkstadt in Niedersachsen, blickt auf über 600 Jahre Bierkultur zurück. Hier wurde das Bockbier erfunden, und noch heute laufen unter der Regie von Braumeister Josef Widmann und seinem Team verschiedene Sorten im Einbecker Brauhaus vom Band – entweder ganzjährig oder auch saisonal wie der süffi ge Mai-Ur-Bock, der Frühlingsgefühle weckt.
Foto(s): Frederik Röh
Hier ist die gute Tradition noch lebendig: Der Betrieb der 1378 erstmals erwähnten Brauerei befi ndet sich nach wie vor am traditionellen Standort in der Einbecker Altstadt. Und auch die Einbecker Bierfl aschen haben eine lange Geschichte. Entworfen 1851, wurden sie nie verändert und sind eines der Wahrzeichen des Einbecker Brauhauses. Hierleben durfte mit in die Kessel schauen, als der Mai-Ur-Bock gebraut wurde.
1 Bier entsteht durch Gärung aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Braumalz wiederum entsteht aus Getreide, zum Beispiel Gerste, die zum Keimen gebracht und dann getrocknet wird. Das Besondere des Mai-Ur-Bocks ist eine spezielle Malzmischung mit Münchner Malzen. Daraus ergeben sich seine Bernsteinfarbe und der kräftige, aromatische Geschmack.
2 „Das Sudhaus ist das Herzstück einer Brauerei“, sagt Josef Widmann, einer der sechs Einbecker Braumeister, und zeigt auf die großen, miteinander verbundenen Braukessel. Im Maischebottich wird geschrotetes Malz eingefüllt, mit Wasser vermischt und erwärmt, um die pfl anzliche Stärke in Zuckermoleküle aufzuspalten. Weitere Stationen sind der Läuterbottich, in dem die festen von den fl üssigen Bestandteilen getrennt werden, sowie die Würzepfanne, in der die fl üssige Würze mit Hopfen gekocht wird, um die Stammwürze zu erreichen. Alle Produktionsschritte werden überwacht, immer wieder werden Proben entnommen.
3 In Gärtanks wird Hefe zugesetzt, die Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure umwandelt. Der Mai-Ur-Bock hat dann 6,5 Vol.-% Alkohol. 20 große Gär- und Lagertanks, alle miteinander verbunden, reichen vom Lagerkeller bis zum Dach. Anschließend läuft das Bier in der modernen Filtrieranlage über Keramikfi lter – eine ganz neue Technik.
4 In den Abfüllhallen wird schwer gearbeitet. Die kleinen Partyfässer sind recht leicht zu handhaben. Beim Reinigen der leeren und dem Verladen der vollen 30-Liter-Fässer hilft jedoch ein kräftiger Roboterarm.
5 In der großen Halle für die Flaschenabfüllung laufen viele Schritte parallel. Hier werden die Bierkästen und die Mehrwegfl aschen gewaschen und die Flaschen mittels Scanner und Laserstrahl noch einmal gründlich geprüft. Sind sie sauber und intakt, wird befüllt, danach die Flasche mit Kronkorken verschlossen und mit Etiketten beklebt – der frische Mai-Ur-Bock ist fertig.
6 Hoch stapeln sich die Bierkästen auf den Paletten. Für ihre Reise in die Märkte werden sie mit extrastarken Staplern auf die Sattelzüge der Brauerei verladen. Erhältlich in vielen famila-Warenhäusern in Niedersachsen und in vielen Markant-Märkten. Den Mai-Ur-Bock gibt es bis Ende Mai, solange der Vorrat reicht.
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