Sie sind lang, grün – und gesunde Schlankmacher, da sie kaum Kalorien enthalten. Auf Hof Denissen in Wöbbelin bei Ludwigslust wachsen Salatgurken fast rund ums Jahr unter Glas in Richtung Himmel.
Kühl mögen sie es nicht. Und dunkel schon gar nicht. „Ohne ausreichend Licht und Wärme bleiben Salatgurken eher dick und kurz“, erklärt Michaela Denissen. „Sie lieben es eher sonnig und warm.“ Das ist der Grund, warum das Gemüse auf dem mit Milchkühen und diversen Feldfrüchten breit aufgestellten Betrieb im mecklenburgischen Wöbbelin kultiviert wird. „Wir betreiben hier seit 2007 zwei Biogasanlagen. Bei der Zersetzung der Biomasse werden rund um die Uhr große Mengen Kühlwasser erhitzt. Diese Wärme wollten wir möglichst effektiv nutzen“, so die Landwirtin. So entstand die Idee zum Gemüseanbau unter Glas. 2007 ließ die Familie das erste Gewächshaus errichten, 2012 kam ein zweites hinzu. Beheizt werden beide durch das warme Wasser, das durch Rohre läuft. So ist es möglich, dass in Wöbbelin auf einem halben Hektar Salatgurken für famila und Markant wachsen.
Jedes Jahr im Januar setzen Mitarbeiter tausende Jungpflanzen in feste Matten. 30 Reihen von jeweils 100 Meter Länge entstehen. In den Matten befindet sich ein Substrat aus Erde und Nährstoffen sowie ein Schlauch, der die Pflanzen automatisch mit Wasser versorgt. Die Gurken wachsen in einem Gestell knapp einen Meter über dem Boden und an langen Rankhilfen. „Dadurch reduzieren wir die Gefahr, dass sich Krankheiten oder Pilze über den Boden auf die Blätter übertragen.“ Mit jeder Woche schießen die Gurkenpflanzen rund 60 Zentimeter weiter in die Höhe. Nach drei Wochen können die Mitarbeiter die ersten 400 bis 500 Gramm schweren Früchte ernten. Für ein optimales Wachstum werden übermäßige Blattansätze und Gurkentriebe per Hand entfernt. Rund 60 Früchte wachsen an jeder Gurkenpflanze in fünf Monaten. Anschließend werden die Pflanzen ersetzt.
„Gurken sind sensibel“, sagt Gewächshausleiterin Agnieszka Niziolek. Die empfindlichen Gewächse schätzen Beständigkeit, warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit von rund 80 Prozent. Nachts herrscht Vegetationsruhe. Dann kühlt das Gewächshaus auf 17 Grad ab. „Morgens wecken wir die Pflanzen, indem wir die Temperaturen langsam auf etwa 24 Grad hochfahren“, erklärt Michaela Denissen. „Dieser Rhythmus hält sie gesund.“ Nach der Ernte werden die Gurken gewogen und nach Güteklassen sortiert. Zum Schluss bekommen sie noch eine Banderole und wandern dann immer als Dutzend in einen Karton. „Gleich anschließend fahren wir sie in die Zentrallager von famila und Markant“, sagt Michaela Denissen. „So kommen sie knackfrisch zu unseren Kunden.“