Im Nudelparadies

Gleich um die Ecke vom historischen Fischmarkt der alten Hansestadt Stade produziert Beate Adler Nudeln in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Aromen spenden nur natürliche Zutaten wie Zitronenpfeffer, Erdbeeren oder Curry. 

Foto(s): Frederik Röh

Wie das duftet! Sobald sich die Tür zur Nudelschmiede in der Kehdinger Straße einen Spalt weit öffnet, weht ein Hauch von fruchtigem Zitronenpfeffer hinaus. Drinnen im 80 Quadratmeter kleinen Lädchen steht Beate Adler inmitten weißer Säcke mit Grieß und grüner Gewürztüten und lacht. Über 200 Nudeln in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen hat die Mittfünfzigerin seit Gründung ihrer Nudelschmiede 2004 kreiert. 18 davon liefert sie an famila, darunter süße Schoko- und Erdbeernudeln, herzhafte Ingwer-, Curry-Dinkel- und Zitronenpfeffer-Nudeln. „Die Zitronenpfeffernudeln sind unsere beliebtesten Sommernudeln. Durch ihre leichte Schärfe, den Hauch von Zitrone und Säure passen sie zu Hühnchen, Fisch oder Gemüse.“

Rezepte
1 Bevor sie die Nudeln pressen kann, reinigt und rüstet Beate Adler ihre 60 Jahre alte Nudelmaschine. Anschließend setzt sie die passende Matrize ein. Diese entscheidet, welche Form die Nudeln bekommen.
2 Nun befüllt die Nudelmacherin ihre Maschine mit den trockenen Zutaten. Für zwei Kilogramm Nudeln benötigt sie 2,2 Kilogramm Grieß und 90 Gramm Zitronenpfeffer. „Ich arbeite nur mit frischen Zutaten und echten Gewürzen.“ Sie sorgen für das intensive Aroma.
3 Sobald Grieß und Pfeffer gut vermischt sind, gießt Beate Adler nach und nach etwas Wasser in die Masse, damit diese bindet. „Das Verhältnis muss exakt passen.“ Kommt zu viel Wasser hinzu, entsteht eine zähe Gummimasse, ist es zu wenig, verkrümelt der Grieß. „Das lässt sich anschließend nicht mehr retten und würde die Matrize beschädigen.“
4 Während die Maschine arbeitet, wirft Beate Adler immer wieder einen Blick hinein. Mit einem extra gebogenen Messer schiebt sie Teigreste vom Rand in die Mitte der rotierenden Mixstange.
5 Nach fünf bis zehn Minuten ist die Masse fertig. Beate Adler legt an der Maschine den Hebel auf „Nudelpressen“ um. Die ersten Nudeln purzeln heraus, zunächst noch unförmig und krumm, sodass sie als Ausschuss gleich zurück in die Presse kommen. „Erst nach vielleicht einer Minute läuft alles perfekt.“
6 Damit die Nudeln haltbar werden, muss Beate Adler ihnen nun die Feuchtigkeit wieder entziehen. „Ich trockne meine Nudeln nicht mittels Wärme, sondern über zwei Tage in einem Trockenschrank. Das bewahrt den Geschmack.“
7 Auch das Verpacken ist bei Beate Adler Handarbeit. Dabei denkt sie über neue Nudelrezepte nach. „Es gibt viele Ideen, die ich noch gar nicht ausprobiert habe.“