In der fruchtbaren Geest im Alten Land wachsen auf zwölf Hektar Land die leckeren Süßkirschen von Gert und Natascha Hauschildt. Der Anbau der knallroten Früchte ist hochkomplex, die Ernte dafür superlecker.
Sie sind knackig, saftig und leuchten rot von sattgrünen Zweigen: die leckeren Süßkirschen auf der Plantage von Familie Hauschildt im niedersächsischen Nottensdorf. Dutzende Helfer pflücken jetzt Tag für Tag von Hand die leckeren Früchte. Derweil halten andere mit Sensen die Baumreihen unkrautfrei. „Wir bemühen uns um ein Gleichgewicht zwischen Umweltschutz und unseren wirtschaftlichen Interessen“, sagt Obstbaumeister Gert Hauschildt, der den Betrieb in vierter Generation führt. Vor allem Apfel- und Birnbäume stehen auf seinen Flächen, aber auch reichlich Kirschbäume sowie Pflaumenbäume und Beerensträucher. Der 46-Jährige arbeitet möglichst nachhaltig, setzt weniger Pflanzenschutzmittel ein und baut dafür auf schonende Handarbeit zu fairen Arbeitsbedingungen, um gute Helfer an sich zu binden.
Die Erntehelfer haben spätestens ab Ende Juni für acht Wochen alle Hände voll zu tun. 14 Kirschsorten reifen auf dem Obsthof der Hauschildts. Los geht’s mit Earlise und Bellise, Regina und Kordia beschließen die Saison. Der Kirschanbau ist komplex. Zu viel Feuchtigkeit, späte Frosteinbrüche während der Blüte, Sturm, Kälte oder Hagelschlag schädigen die Früchte. Auch Schädlinge und Vögel setzen ihnen zu. Um sie zu schützen, kultivieren die Hauschildts ihre Bäume überwiegend unter Foliendächern und feinen Netzen. Darunter ist es etwas milder, aber auch dunkler. „Bienen fliegen hier nicht gern hinein.“ Um die Blüten dennoch zu bestäuben, bestellt Gert Hauschildt jedes Jahr Hunderte Zuchthummeln. „Die vermehren sich leider nicht.“
Sobald die gepflückten Früchte in Kisten liegen, kommen sie ins zwei Grad kalte Kühlhaus, denn: „Jede Stunde bei 20 Grad vermindert die Lebensdauer einer Kirsche um einen Tag.“ Ein Kühltransporter bringt die Früchte in die nahe Verpackungsanlage der Elbeobst-Vertriebsgesellschaft. Dort werden sie im 0,6 Grad kalten Eiswasser gewaschen und Mehrlingsfrüchte via Wasserwirbel getrennt. „Die Anlage fotografiert jede Kirsche 60-mal, um kleinste Schädigungen zu erfassen.“ Ein Lufthauch pustet sie schließlich abhängig von ihrer Größe und Güteklasse in programmierte Qualitäts- und Größengebinde. „So stellen wir sicher, dass nur die besten Früchte zum Kunden kommen. Wir legen sehr viel Wert auf guten Geschmack, Vertrauen und Qualität“, sagt Gert Hauschildt.