Krümelmonsters Paradies liegt ein wenig versteckt in einer Seitenstraße in Hamburgs Stadtteil Lokstedt. In vierter Generation fertigt hier Konditor Jürgen Tandetzki mit seinem Team von „Der Keksbäcker“ auf traditionelle Art verführerisches Gebäck von Bärentatze bis Zimtstern.
Wer ein besonders feines Näschen hat, schnuppert vielleicht schon beim ersten Schritt in die Backstube, ob gerade Vanillekipferl aus dem Ofen kommen, der Lebkuchenteig für die Dominosteine geknetet wird oder Vollmilchkuvertüre über die Buttercrossies fließt. Für alle anderen duftet es bei „Der Keksbäcker“ einfach nur unnachahmlich lecker nach allerhand Gebäck, durch das man sich am liebsten systematisch durchprobieren möchte. Jürgen Tandetzki, der die Bäckerei vor 16 Jahren von seinem Schwiegervater übernahm, schmunzelt: „Wenn ich Kekse nasche, heißt das Qualitätskontrolle.“ An Abwechslung mangelt es ihm bei fast 100 verschiedenen Sorten nicht. Was 1914 als klassische Bäckerei begann, hat durch die Spezialisierung den Sprung in die Zukunft geschafft. Große Firmen stellen bei Konferenzen Jürgen Tandetzkis Kekse auf den Tisch. Deutschlandweit liefert er an gehobene Hotels und Kantinen. „Denen ist das Keksebacken zu viel Fummelkram“, erzählt der 54-Jährige. Mit seiner Familie – seine Frau ist ebenfalls Konditorin und arbeitet im Verkauf, die beiden Töchter sind fürs Personal und Marketing zuständig – und rund 35 Mitarbeitern hat der quirlige Keksbäcker seine Nische gefunden. Traditionelle Rezepte, etliche davon noch vom Großvater, gute Zutaten und viel Handarbeit lassen feinstes Backwerk entstehen. Hierleben hat bei der Herstellung der Butter-Bärentatzen zugeschaut.