An der Ostsee, wo Wasser und Wind eine einmalige Küstenlandschaft formen, wächst der Sanddornstrauch besonders gern. Wie schön die dicht an dicht hängenden orangefarbenen Beeren vor dem blauen Meer leuchten! Sauer und herb sind die Früchte, die man pur kaum essen kann. „Trotzdem“, sagt Simone Niemoth, „ist die Beere ein Allroundtalent.“ Sie muss es wissen, arbeitet sie doch schon jahrelang in der kleinen Firma, in der sich alles rund um den Sanddorn dreht. Kürzlich übernahm sie die Geschäftsführung und sieht in ihrer neuen Aufgabe eine wunderbare Herausforderung. Sie liebt diese Früchte, die so viel Potenzial haben. „Sie sind so reich an Vitamin C, dass sie jede Zitrusfrucht um Längen schlagen. Außerdem wächst Sanddorn auf unseren heimischen Böden. Nur wenige Teelöffel Sanddornsaft decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C.“ Ihre Empfehlung: In der kalten Jahreszeit regelmäßig Sanddornsaft zu sich nehmen, am besten leicht erwärmt oder mit Tee gemischt, um die Abwehrkräfte zu stärken. Auch wenn man schon erkältet ist, sollte man zu Sanddornprodukten greifen. „Dann ist man schnell wieder fi t“, so die Expertin.
Vitaminreicher Alleskönner
Aber die Powerbeere bietet noch mehr als Vitamin C. Dazu gehören zum Beispiel Vitamin E und sogar Vitamin B12, das sonst fast nur in tierischen Produkten vorkommt. Gerade für Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, ist Sanddorn deshalb enorm wertvoll. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften wird er auch in Körperpfl egeprodukten verarbeitet. Cremes oder Öle werden mit dem Saft der leuchtenden Beeren versetzt und helfen so unter anderem bei Haut- oder Zahnfl eischentzündungen.
Vielseitige Produkte
So vielseitig wie die Beere ist, so vielseitig sind auch die Produkte, die in der Darßer Manufructur entstehen. Süße und herzhafte Aufstriche, Gelees, Säfte, Tees, Öle, Liköre, Schnäpse und Kosmetik gehören zum Sortiment. Mehr als 50 Produkte stellt man hier auf dem Darß her. „Ich bin sehr experimentierfreudig und probiere gern Neues aus“, erzählt die frischgebackene Geschäftsführerin. Sie mixt schon mal Sanddorn mit Ingwer, Campari und Orangensaft, mit Birne, Mango oder Schlehe. Verkaufsschlager ist der pure Sanddornaufstrich mit 60 Prozent Fruchtgehalt. Zweimal wöchentlich wird der Kessel für den Klassiker angeheizt. Das ergibt 60.000 bis 70.000 Gläser im Jahr. Der Sanddorn, auch Zitrone des Nordens genannt, führt hier längst kein Nischendasein mehr. Erhältlich bei famila in Barth, Bergen, Ribnitz, Stralsund/Ostseecenter und Stralsund/Strelapark.
Rezepte