Jeanette Radloff und Nino Beisler mögen noch immer gern Nudeln. Obwohl sie sie jeden Tag essen, allerdings nur in klitzekleinen Portionen. Die beiden sind die Nudeltester bei Möwe Teigwaren. Im Labor prüfen sie Kochzeiten, Volumen, Geschmack, Biss, Geruch, Farbe und Optik. Nur wenn die Qualitätsmanager ihr Okay geben, gehen die Teigwaren in die Großproduktion. Im Laufe der Jahre wurde viel in das Unternehmen investiert. Im alten Fabrikgebäude am Bahndamm, das als Kartoffelflockenfirma gegründet wurde, laufen Nudeln in 70 verschiedenen Formen vom Band, darunter Klassiker ebenso wie Wickli-, Sternchen-, Hörnchen-, Muschel-, Breitband- oder Fadennudeln. In zwei Linien eingeteilt sind „Meine Liebsten“ ohne Ei und die „Himmlischen“ mit Ei. Wenn es Wolfgang Sengewisch nicht gegeben hätte, wäre die Firmengeschichte von Möwe sicher weniger erfolgreich verlaufen. Der passionierte Segler wollte nach jahrelanger Arbeit im Süden wieder in seine Warener Heimat zurück, fand bei Möwe eine Anstellung und wurde vom Kraftfahrzeugingenieur zum Nudelexperten. Der Betrieb war einer der ersten, der von der Treuhand privatisiert und an eine niederländische Firma verkauft wurde. Dann kamen Spanier, später der Birkel-Konzern als weitere Inhaber. Als man das Werk schließen wollte, übernahm Wolfgang Sengewisch 2011 die Firma auf eigene Faust. Ein wagemutiger Schritt, der heute 45 Mitarbeiter in Lohn und Brot hält. „Ich setze meine großen Hoffnungen in die Verarbeitung von Hartweizen, dem Grundprodukt der Nudelherstellung, aus der Magdeburger Börde und anderen Regionen in der Mitte Deutschlands“, erzählt der MöweGeschäftsführer. Der Anbau für regionale Rohstoffe wird vom Bund gefördert. So könne man überregionale Lieferanten wie aus Kanada oder bisher auch Italien ablösen und den ökologischen Fußabdruck verbessern. Einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft hat der Möwe-Chef mit der Entwicklung von Dinkel- und Vollkornpasta getan.
Erhältlich bei famila und Markant in Mecklenburg-Vorpommern.