Dieser Feinkostladen, eingerichtet wie in den Gründerjahren und voller Spezialitäten, lädt zu einer Zeitreise für alle Sinne ein. Jurist Dr. Joachim Schwanitz hat als Kind im Laden gespielt, die Firma von seinem Vater geerbt und leitet das Geschäft heute. Er bietet auch Besucherführungen an, bei denen er die lange Geschichte des Hauses erzählt. Friedrich Huth, der das Geschäft im Jahr 1851 als „Colonial- und Materialwarengeschäft“ gründete, handelte mit ausländischen Spezialitäten wie Tee, Gewürzen, Kakao und Rohkaffee und wurde „Lieferant des königlichen hannoverschen Hofes“. Der nächste Eigentümer ab 1896 hieß Friedrich Bock – von ihm stammt der Heidschnuckenbock im Wappen. Die Eltern von Joachim Schwanitz übernahmen zwei Generationen später. Joachims Vater Wilhelm stand noch bis 2002 hinter dem Tresen im historischen Fachwerkhaus. „Er war durchaus modern orientiert, aber stets darauf bedacht, das alte Ladenlokal zu erhalten und die Kaffeerösterei trotz großer Konkurrenz weiterzuführen“, sagt sein Sohn.
Der köstliche Duft aus der eigenen Kaffeerösterei, die in dem 1912 errichteten Hinterhaus liegt, erfüllt alle Räume. Röstmeister Gerd Pommerien führt durch sein Reich, zeigt auf die großen Kaffeesäcke aus verschiedenen Ländern und die bewährte Röstmaschine, mit der täglich frisch geröstet wird: „Schonend, hell und säurearm, bei niedrigen Temperaturen. Die Röstzeit wird genau abgestimmt, damit unser Kaffee gut bekömmlich ist.“ Zu den beliebtesten Sorten gehören die kräftige „Wiener Mischung“
mit brasilianischem Einfluss und viel Volumen sowie die etwas mildere „Das Feinste“, eine Mischung von Arabica- Bohnen aus Costa Rica und Guatemala, übrigens seit 50 Jahren von derselben Plantage. Traditionen werden auch bei den rund 120 Teesorten des Hauses gewahrt. Huths beliebte Früchtetee- Mischungen „Celler Heidecocktail“, „Omas Garten“ und „Rooibos Wildkirsche“ entstehen aus Zutaten langjähriger Lieferanten und nach ganz alten Rezepten. So gut schmeckt Nostalgie.
Erhältlich bei famila in Celle und Uetze.