Tomatig. Natürlich. Fruchtig.
Werder Feinkost im Havelland blickt auf eine über 150-jährige Firmengeschichte in der Obst- und Gemüseverarbeitung zurück. Doch mit dem Beginn der Ketchup-Produktion vor 65 Jahren begann ein neues Kapitel. Heute ist das Unternehmen drittgrößter Ketchup- Markenhersteller Deutschlands.
Foto(s): Frederik Röh
Wenn die süßlich-fruchtige Duftwolke durch die Bahnhofstraße der brandenburgischen Stadt Werder zieht, weiß jeder, dass in den Produktionshallen von Werder Feinkost Ketchup-Zeit ist. Pro Tag werden rund 80 bis 100 Fässer Tomatenmarkkonzentrat verarbeitet, das größtenteils aus Spanien und Portugal stammt. Neben verschiedenen weiteren Zutaten kommt die streng geheime Gewürzmischung hinzu. Auch die Farbe wird kontrolliert, denn Tomatenmark kann, da es sich um ein Naturprodukt handelt, zwischen hellem und dunklem Rot variieren. Damit die Stärke bindet und der Ketchup die richtige Konsistenz als unverzichtbare Beigabe zu Pommes, Wurst und Co. erhält, wird alles kurz erhitzt. Durch ein geschlossenes Röhrensystem gelangt der Ketchup in die Abfüllanlage, wo er bei 80 Grad in die Glasflaschen läuft. So verlassen jeden Tag ungefähr 170.000 Flaschen das Werk in Werder.
Ketchup auf hohem Niveau
Das Besondere an den Produkten aus dem Havelland? „Unser Tomatenketchup hat einen sehr hohen Anteil an Tomatenmark und enthält weniger Zucker und Essig. Wir verzichten komplett auf Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Zudem sind all unsere Ketchups gluten- und laktosefrei“, erklärt Geschäftsführer Stefan Schult. Er schwärmt vom sämigen Mundgefühl des Premium-Ketchups durch den Tomatenanteil von 83 Prozent. Auch ein komplett zuckerfreier Ketchup wurde in Werder entwickelt. Der Geschmack sei für ihn „tomatig-puristisch“, sagt der Ketchup- Experte. Bei Werder Feinkost gilt heute noch ebenso wie bei der Gründung des Unternehmens im Jahr 1873: „Bester Geschmack und die Sicherheit unserer Produkte haben höchste Priorität.”
Geschmacksvielfalt aus der Flasche
Die Erfolgsgeschichte des Werderschen Ketchups begann 1958, damals noch mit Tomaten, die im Havelland geerntet wurden. Heute wird das Mark sonnengereifter Tomaten aus dem Süden Europas als Grundsubstanz verarbeitet. Aus dem Volkseigenen Betrieb „Havelland Werder“ wurde im neuen Jahrtausend die „Werder Feinkost GmbH“. Auszeichnungen und die erste Bio-Zertifizierung kamen. Neue Sorten wie Curry-Orange, Schaschlik, Steak und BBQ sowie die Berliner Currywurst Sauce brachte die Firma auf den Markt. 2023 haben Profis von Öko-Test 20 Ketchupsorten auf Herz und Tomate gecheckt – Qualität, Geschmack, Zuckergehalt und Pflanzenschutzmittelrückstände inklusive. Das Fazit für Werder Tomaten Ketchup: ein klares „Gut“.
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