Im Jahr 2016 wurde die blumige Käsekreation namens Kaisers No. 1 entwickelt. Sie war das erste gemeinsame Produkt zweier erfolgreicher Käsemeister, Stefan Kaiser und Julius Wilhelm. Stefan Kaiser ist Inhaber der ursprünglich 1922 in Affaltern bei Augsburg gegründeten Landkäserei Reißler, die stets nach traditionell übermittelten Rezepten und handwerklichen Verfahren arbeitete. Im Jahr 2007 übernahm Stefan Kaiser den Betrieb, damals mit 23 Jahren der jüngste Molkereimeister Bayerns. Die Käserei wuchs, und so wurde im Jahr 2012 neu gebaut. Als Standort bot sich der Umbau des elterlichen Hofs von Stefan Kaiser im nahegelegenen Nordendorf an. Seitdem ist die Landkäserei Reißler im Naturpark Augsburg inmitten einer idyllischen waldreichen Landschaft zu Hause. Nach wie vor handelt es sich um einen Familienbetrieb, denn gemeinsam mit Stefan Kaiser arbeiten auch seine Ehefrau, seine Eltern und die Schwiegereltern engagiert mit.
Gelungene Erfindung
Bei der Entstehung des leckeren Käses Kaisers No. 1 hatte ein weiterer erfahrener Player der Käseszene die Hände im Spiel: Julius Wilhelm, ein Spezialist für die Herstellung von Ziegenkäse. Die Molkerei Wilhelm wurde 1928 gegründet. Im Jahr 1991 entschied die Familie, nicht mehr Kuhmilchprodukte, sondern stattdessen Ziegenkäsespezialitäten herzustellen, mit denen sie sich schnell einen guten Namen machte. Seit Herbst 2016 gehört die Molkerei Wilhelm zur Landkäserei Reißler, die deren Tradition weiterführt. Gleichzeitig widmeten sich die beiden versierten Käsemeister gemeinsam der Entwicklung neuer Käsekreationen – mit Erfolg. Weder Stefan Kaiser noch Julius Wilhelm hatten damit gerechnet, dass ihr Blütenkäse so viel Lob ernten würde.
Der Name passt
Eigentlich sollte die Koproduktion „Kaiser Wilhelm Käse“ heißen. Aber mit dem Namen „Nummer 1“ lagen die beiden Käsemacher instinktiv richtig, denn er hat ihn mehr als verdient. In den Beschreibungen von Käsegourmets wird er mit blumigen Attributen versehen. Da ist von „bestechend attraktiver Optik, zartschmelzendem und cremigem Teig und köstlichem Aroma mit intensiven Nussnoten“ die Rede. Der kleine Weichkäse aus Kuhmilch mit 50 Prozent Fett in der Trockenmasse ist mindestens zwei Wochen gereift. Er verdankt seinen köstlichen Nussgeschmack den Bockshornkleesamen, mit denen der rahmgelbe Käseteig mit den kleinen Löchern affiniert wurde. Insgesamt ist sein Geschmack leicht aromatisch und wird mit zunehmender Reifedauer kräftig würzig. Dieser Käse fällt einfach positiv auf – nicht nur mit seiner Optik, sondern auch am Gaumen.