Das Meer auf der Zunge
Die Jakobsmuschel ist ein echter Leckerbissen und für viele Muschelfans durchaus konkurrenzfähig mit der Auster. Ihr Fleisch verführt durch geschmackliche Feinheit, dezentes Meeresaroma und angenehm feste Konsistenz.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Die weißen Nüsschen der Jakobsmuschel sind ganz einfach zuzubereiten. Ich esse sie sehr gern gratiniert: wunderbar bräunlich-golden mit Sauce Mornay und Gruyèrekäse, dazu ein schön knackiger Salat – absolut köstlich!“
Thilo Schmitz, famila-Warenbereichsleiter Fisch
Ihren Namen verdankt die Jakobsmuschel dem Heiligen Jacobus, Schutzpatron der christlichen Pilger. Sie ist bereits seit dem Mittelalter deren Erkennungszeichen, insbesondere auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Am Gürtel oder Hutband getragen, symbolisiert die Muschel die Wallfahrt zum dortigen Grab des Heiligen Jacobus. Früher verwendeten die Pilger die Muschelschale während ihrer Wallfahrt zum Wasserschöpfen. Auch heute gehen viele am Ende sogar noch rund 60 Kilometer weiter zum Kap Finisterre, um dort aus dem Atlantik eine frische Jakobsmuschel zu sammeln.
Zwei, die sich sehr nahestehen
Die Jakobsmuschel, mit deren Namen auch die mit ihr sehr eng verwandte Große Pilgermuschel bezeichnet wird, gehört zur großen Gattung der Kammmuscheln. Sie ist rund um den Globus zu finden und kommt auch bei uns in Europa bereits seit Jahrhunderten auf den Teller. Das Verbreitungsgebiet reicht hier von den Küsten Norwegens, Schottlands, Irlands und der Britischen Inseln über die gesamte Atlantikküste und den Süden Portugals und Spaniens bis zum Mittelmeer.
Delikatesse mit eigenem „Motor“
Jakobs- und Pilgermuschel zählen zu den größten und leckersten essbaren Muschelarten. Ihre weiß-rötlichbraune Schale ist flach mit fächerförmigen Rippen und gerader unterer Kante. An deren Enden stehen zwei eckige „Ausleger“ symmetrisch an beiden Seiten ab. Ihr maximaler Durchmesser beträgt 15 Zentimeter. Als Besonderheit können sich diese Muscheln eigenständig und gezielt im Wasser bewegen: Sie öffnen und schließen die beiden Schalenhälften mit ihrem kräftigen Muskel und nutzen so das Rückstoßprinzip als Antrieb.
Kaum Fett, viel Eiweiß
Diese Muschelart überzeugt nicht nur in puncto Geschmack, sondern auch bezüglich der Nährwerte: 100 Gramm ihres weißen Muskelfleischs haben nur rund 80 Kilokalorien. Es enthält so gut wie kein Fett und nur zwei Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm, dafür aber fast 20 Gramm Eiweiß. Hinzu kommen viele wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Kalzium und sowie gesunde Vitamine und Spurenelemente.
Edler Genuss aus den Wellen
Gegessen wird vor allem das zarte schneeweiße Muskelfleisch, die sogenannte Nuss. Außerdem nutzen Gourmets den orangeroten Rogensack, Corail genannt, aufgrund des intensiven Geschmacks für Soßen und Fischfonds. Das Fleisch der Jakobsmuschel ist schön fest und verführt mit einem nussigen bis leicht süßlichen Aroma. Insgesamt ist der Meeresgeschmack angenehm dezent. In den zwölf famila-Warenhäusern mit Frischfischabteilung gibt es ganzjährig küchenfertig ausgelöste Jakobsmuscheln – perfekt zum Ausprobieren unseres Hierleben-Rezepts auf der folgenden Seite.
Rezept