Auf seinem Etikett ist zu sehen, woher der Name stammt: Der Stollberg in der Gemeinde Bordelum ist mit beachtlichen 43,4 Metern über NN die fünfthöchste Erhebung des Kreises Nordfriesland. Diese Anhöhe ist eine während der Eiszeit entstandene Altmoräne auf dem Geestrücken. In ihrer Nähe befindet sich die Stollbergquelle, die in früheren Zeiten als heilig angesehen wurde. Im April 2002 erklärte das Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein das Gebiet in diesem Bereich zum Naturerlebnisraum. Auf dem Stollberg steht ein über 100 Meter hoher Fernmeldeturm mit Aussichtsplattform, dessen Skizze auf dem Käseetikett abgebildet ist. Eine regionale Sehenswürdigkeit also – und ein würdiger Name für diesen Käse, den die Meierei Möllgaard aus Hohenlockstedt auf den Käsemarkt bringt. Deren Sortiment umfasst 90 Käsespezialitäten. Da braucht es schon viel Kreativität, um stets passende Namen zu finden. Die Meierei hat sie meistens an die Geografie, Landschaft, Tradition oder Sprachvielfalt SchleswigHolsteins angelehnt.
Mehr Geruch, mehr Geschmack
Aus der Hohenlockstedter Meierei stammen Käsesorten, die den Geschmack von früher wieder aufleben lassen. Das gilt auch für diesen Vertreter. Stollberger Spitze ist ein Käse aus pasteurisierter regionaler Kuhmilch, der mindestens 50 Prozent Fett in der Trockenmasse enthält. Sein Teig ist schnittfest und hellgelb. Seine Naturrinde mit Rotschmiere ist zum Verzehr geeignet. Nach fünf Monaten Reifezeit ist sein Geschmack herzhaft und würzig. Der Geruch wird als kräftig oder auch als aromatisch sowie herzhaft-nusskernartig beschrieben. Für die Fans dieses Käses gilt: Je intensiver er riecht, desto besser schmeckt er.
Entstanden in echter Handarbeit
Die ersten Schritte auf dem Weg zum Erfolgsgipfel unternimmt die Stollberger Spitze jedoch nicht auf dem Meierhof, der 1999 von der Familie Möllgaard gegründet wurde und zum Verein „Käsestraße Schleswig-Holstein“ gehört. Die Grundreifung erfolgt in der Ostenfelder Meierei von Hauke und Maike Koll. Die beiden haben die historische Genossenschaftsmeierei in der Nähe von Husum, in der Hauke Koll bereits als Lehrling gearbeitet hat, 1993 übernommen. Hier bewahren sie die Tradition der handwerklichen Käseherstellung. In der Meierei Möllgaard wird die Stollberger Spitze dann mit einer Rezeptur nach Schweizer Art entwickelt und vollzieht die lange Feinreifung, die diesem Käse sein ausgeprägt würziges Aroma verleiht.