Edler Wildgenuss
Beim Stichwort Wildküche geraten Genießer ins Schwärmen, und der Rehrücken ist die absolute Königsklasse. An Zartheit ist dieses besondere Stück Fleisch mit dem feinaromatischen Eigengeschmack kaum zu übertreffen. Es ist einfach zuzubereiten und nährstoffreich, aber energiearm. Die wichtigste Regel lautet: bloß nicht „totbraten“!
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Unser Rehrücken ist sehr, sehr zart und als Braten wirklich eine Delikatesse! Insgesamt wird Wildfleisch bei unseren Kunden immer beliebter, und gerade Rehrücken wird wegen des feinen Aromas sehr gern genommen.“
Wolfgang Uecker, Fleischexperte im famila-Warenhaus Kiel/Neumeimersdorf
Herbst und Winter sind die klassischen Jahreszeiten für Wildgerichte. Reh ist dabei ein Wildbret-Favorit, denn das rötlich-braune Fleisch verführt mit seiner feinen Faserstruktur. Besonders beliebt ist der Rehrücken, auch Rehsattel genannt. Die beiden Muskelstränge mit jeweils bis zu 50 Zentimetern Länge und zehn Zentimetern Dicke sind das längste Fleischstück des Tieres. Sie liegen an der Oberseite der Wirbelsäule zwischen den Karrees und den Keulen.
Butterzarte Delikatesse
Rehrücken spricht nicht nur Wildfans an, sondern ist längst auch bei vielen „Alltagsgourmets“ angekommen. Das butterzarte Fleisch mit dem charakteristischen, aber unaufdringlichen Eigengeschmack ist eine Delikatesse und sorgt bei Genießern für kulinarisches Entzücken. Besonders für Wildeinsteiger ist Rehfleisch perfekt, denn im Vergleich zu anderem Wild hat es einen dezenteren Geschmack. Das Aroma stammt von der eiweiß-, kalzium- und eisenreichen sowie leicht verdaulichen Nahrung, die Rehe sich aufgrund ihres sehr kurzen Magens gezielt auswählen. Sie knabbern mit Vorliebe Knospen, laben sich an jungen Blättern und gönnen sich viele Kräuter.
Natürlich und stressfrei
Der bei famila angebotene Rehrücken stammt von frei lebenden Tieren aus Jagdgebieten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die Rehe werden nicht – wie zum Beispiel bei der Ware aus Neuseeland – in Gattern gehalten. Bei jener Haltung wird künstlich zugefüttert, und auch Medikamente oder Hormone werden unter Umständen beim Futter eingesetzt. Rehfleisch gilt als besonders fett- und cholesterinarm sowie nährstoffreich: 100 Gramm Rehrücken haben im Durchschnitt nur 120 Kilokalorien und drei Gramm Fett, außerdem punkten sie mit einem hohen Proteingehalt von etwa 23 Gramm. Außerdem hat das in Wildfleisch enthaltene Eiweiß eine besonders hohe biologische Wertigkeit und ist leichter verdaulich als andere Eiweißarten. Daneben punktet Rehrücken mit einfacher und vielseitiger Zubereitung. Dabei gilt: Man sollte immer die Garzeit im Auge behalten, damit das Fleisch nicht trocken wird. Auf keinen Fall zu lange und zu heiß „totbraten“. Ob klassisch als Braten im Ofen geschmort wie in unserem Rezept für Rehrücken mit Nuss- Pesto-Kruste auf der folgenden Seite, als leckeres Gulasch oder kurzgebraten als feine Medaillons: Dieses Wildfleisch begeistert!
Rezept