Eine Handvoll Rübe
Mairübchen kennen viele noch von früher. Heute lieben wir das leicht süßlich-scharfe Gemüse wieder.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
Der Name ist Programm: Mairübchen gibt es im Mai, bis Mitte Juni – und dann nicht mehr. Aber was ist das für ein Gemüse, das am liebsten in der Verkleinerungsform daherkommt, so als ob es als Rübe keine Chance im Markt hätte? Eines, das in den meisten klassischen Kochbüchern gar nicht auftaucht? Vielleicht liegt es daran, dass die Mairübe, oder eben das Mairübchen, in Europa lange ein überaus beliebtes Alltagsgemüse war – bevor es von Kartoffel, Pastinake und Steckrübe gnadenlos in die Vergessenheit geschubst wurde.
Gehobelt, geraspelt und gegart
Zaghaft, mit zartem Charme und der Hilfe einiger Sterneköche erobert sich das Mairübchen derzeit seinen Platz zurück. Schließlich schmeckt es nicht nur knackig frisch, sondern liefert auch Stoffe, die dem Körper im Frühling richtig guttun. Mairübchen überzeugen besonders als Rohkost – gehobelt als Carpaccio und geraspelt als Salat. Die Rüben machen sich auch als Gemüsebeilage und püriert in der Suppe gut. Die Blätter können übrigens wie Petersilie verwendet oder wie Spinat zubereitet werden. Die Westfalen und Rheinländer essen sogar die Blattstiele des Mairübchens am liebsten – gekocht als Eintopf mit Kartoffeln, serviert mit Pfannkuchen. Das nennt sich dann Rübstiel oder Stielmus.
Je kleiner, umso zarter
Mairübchen sind zart wie ein Frühlingswind und bleiben dementsprechend nicht allzu lange frisch. Sie sollten bis zur Zubereitung höchstens drei bis vier Tage im Kühlschrank liegen, damit sie nicht fad und weich werden. Letzte Empfehlung: Je kleiner das Rübchen, umso feiner das Aroma. Und jetzt los, Mairübchen besorgen und zubereiten. Immer dran denken: Die Saison ist kurz!
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