Der Mai ist der Monat, der viel Langersehntes in die Küche bringt: die ersten hiesigen Erdbeeren, den Spargel natürlich und dazu die ersten neuen Kartoffeln von norddeutschen Äckern! Es sind ganz sicher nicht nur Kartoffelfans und Gourmets, die sich jetzt auf die frischen Kartoffeln freuen. Mit ihrer hellen Schale, die so hauchdünn ist, dass sie beim Anfassen beinahe zerfällt, vergessen wir die Lagerkartoffeln, die uns gut durch den dunklen Winter gebracht haben, ganz schnell.
Leyla, Annabelle und Glorietta
Anders als die Kartoffeln, die im Herbst geerntet und eingelagert werden, kommen Frühkartoffeln vom Feld quasi direkt in unsere Kochtöpfe. Sie werden vor ihrer vollen Reife geerntet, haben noch keine feste Schale und enthalten weniger Stärke als Lagerkartoffeln. Das macht sie besonders zart, sorgt für ein extrafeines Aroma und weckt die Lust auf Klassiker wie Pellkartoffeln, Kartoffelsalat und Bratkartoffeln. Tipp zum Braten: Kartoffeln erst in der Pfanne wenden, wenn die Unterseite schön kross ist. Sonst kühlt die Pfanne immer wieder ab und die Bratkartoffeln werden matschig.
Die Legende der Goldfelder
Man kann es sich heute kaum noch vorstellen: Als die ursprünglich aus Südamerika stammende Kartoffel im 18. Jahrhundert den Weg nach Deutschland fand, war sie nicht beliebt, und die Landwirte wollten sie nicht anbauen. Das ärgerte Preußenkönig Friedrich den Großen, weil er wusste, dass er mit dem Gemüse die hungernde Bevölkerung versorgen konnte. Irgendwann soll er Soldaten an seine Kartoffelfelder geschickt haben, damit sie die Äcker bewachen, als seien es Goldfelder. Da war die Neugier geweckt, und der Siegeszug der Kartoffel konnte endlich auch hierzulande starten – und mit ihr die alljährliche Vorfreude auf die ersten Frühkartoffeln.
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