Kernige Früchte
Granatäpfel lassen es krachen im Mund und schmecken himmlisch fruchtig zum beginnenden Winter.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
In Armenien ist diese Frucht das Nationalsymbol. Der Granatapfel gedeiht in dem gebirgigen Land gut, und es ranken sich viele Mythen und Geschichten um ihn. So soll der Apfel 365 Kerne enthalten – für jeden Tag einen, damit niemand verhungert. Mitte Oktober haben die Granatapfelbauern mit Familienmitgliedern und Helfern aus dem Dorf mit der Ernte begonnen. Bis dahin haben sie die Bäume und den Boden das ganze Jahr bewässert und gepflegt. Eine schwere Arbeit im steinigen, meist schwer zugänglichen Gelände Armeniens. Granatapfelbäume blühen dreimal im Jahr. Geerntet wird nur nach der letzten Blüte.
In Mode gekommen
Granatäpfel gehören zu den ältesten Kulturfrüchten der Menschheit. Botanisch betrachtet sind sie keine Äpfel, sondern Beeren. In den vergangenen Jahren sind die unscheinbaren, roten Früchte mit der ledrigen Haut weltweit populär geworden. Äußerst beliebt ist die Frucht schon seit Langem bei einem Nachbarn aus den Bergen der armenischen Granatapfelbauern: beim syrischen Braunbären. Das bis zu zweieinhalb Meter große Tier liebt es, sich nachts unter die Bäume zu schleichen und genüsslich die süß-säuerlichen Früchte zu vertilgen.
Paradiesisch gut
Wer an die saftigen Kerne des Granatapfels kommen möchte, muss die ledrige Schale überwinden. Dafür am besten die Krone am unteren Ende abschneiden und die Schale einige Male einschneiden. Anschließend lässt sich die Frucht auseinanderbrechen. Die erbsengroßen Kerne sind umgeben von saftigem und süß-herbem Fruchtfleisch. Es verfeinert Obstsalate und Vanillepudding und verleiht Wild- und Geflügelgerichten ein paradiesisches Aroma.
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