Kultivierte Wildheit
BROMBEEREN sind beeriger Hochgenuss und gehören zum Norden wie Meer und Horizont.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
Mit Brombeeren wird es kräftig – in jeder Beziehung. Milchshakes und Smoothies bekommen eine unvergleichlich violette bis tiefblaue Färbung. Der süße Geschmack der dunklen Beeren ist um einiges intensiver als der von Erdbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren. Zudem wissen alle, die jemals mit dornigen Brombeerranken in Berührung gekommen sind, wie hartnäckig sie sich in Hosenbeinen und Röcken verfangen können. Im Märchen hielten stachelige Brombeerranken sogar 100 Jahre lang alle Prinzen und Ritter davon ab, das schlafende Dornröschen zu befreien.
Märchenhafte Früchte
Brombeeren umgibt bis heute etwas Märchenhaftes und Wildes, wenngleich hiesige Sorten sehr gesittet auf Plantagen entlang von Kletterhilfen wachsen. Jetzt ist Hochsaison! Besonders beliebt sind wilde Brombeerbüsche am Wegesrand oder auf Knicks bei Igeln, Kröten und Vögeln, die sie als schattigen Nist- und Rückzugsplatz nutzen. Bienen und Hummeln fliegen die kleinen Blüten gerne an, um den reichlich enthaltenen Nektar und Pollen zu ernten. Auf diesem Weg sorgen sie dafür, dass wir ab Juli die herrlich aromatischen Beeren ernten können.
Von Pizza bis Marmelade
Süße Rezepte mit Brombeeren gibt es deutlich mehr als herzhafte Zubereitungsideen. Brombeeren brillieren in der Tarte, im Crumble und Kuchen, als Eis, im Shake und zur dänischen Zitronencreme. Die tiefblauen Beeren sind köstlich zu Scones, als Spieß und als Mousse in Kombination mit Pfirsich (siehe Rezepte auf den Seiten 25 und 26). Doch passen Brombeeren auch in herzhafte Kreationen – als Pizzabelag neben Fenchel und Schafskäse und zum Käsetoast als Chutney. Der kürzeste Weg zum Genuss: als frische Beere direkt in den Mund!
Rezepte