In den Anbauländern Mittel- und Südamerikas sowie in Indien gehören Papayas zu den wichtigen Nutzpflanzen. Hierzulande belegen sie auf der Beliebtheitsskala hinter Tropenfrüchten wie Ananas, Bananen und Co. noch immer eher die hinteren Plätze. Dabei haben diese saftigen, sehr milden Früchte eine Menge zu bieten. Sie sind erstaunlich vielseitig und haben unvergessliche Geschichten zu erzählen. Eine davon handelt von einer großen Glashütte für Parfumfläschchen.
Papayas aus Deutschland
In der Glashütte in Kleintettau in Oberfranken werden seit Jahrhunderten Flakons für die Parfüm- und Kosmetikindustrie hergestellt. Die Abwärme der Glasfabrik wird seit 2011 für ein EU-Forschungsprojekt verwendet. In riesigen Gewächshäusern testen Experten den kommerziellen Anbau von Tropenfrüchten in Europa. Papayas, Sternfrüchte und andere Tropenfrüchte wachsen dort unter Aufsicht der Wissenschaft und unter kuschelig- warmen Bedingungen heran. Es ist einvielversprechendes Zukunftsprojekt, das vielleicht irgendwann die weiten Transportwege von Papayas überflüssig macht.
Mild und scharf
Papayas gehören zu den Melonenbaumgewächsen, obgleich sie geschmacklich nur entfernt an Melonen erinnern. Ihr Fruchtfleisch schmeckt zu Obstsalaten, als Topping auf herzhaften Salaten, im asiatischen Curry, im Smoothie und im Dessert (siehe Rezept auf Seite 28). Es harmoniert gut mit Käse und Schinken. Ein besonderes Enzym sorgt dafür, dass Fleisch besonders zart wird, wenn ein Stück Papaya mitgegart wird. Eine Überraschung wartet im Inneren der Frucht: Hunderte schwarze, glitzernde Kerne, umhüllt von einer geleeartigen Schicht. Sie schmecken erstaunlich scharf. In getrockneter und gemahlener Form sind sie sogar würzig wie Pfeffer. Papayas ausprobieren? Unbedingt!
Rezepte