Passionsfrüchte erfordern Wagemut. Ihr Äußeres ist längst nicht so ansehnlich und gefällig wie Bananen, Zitronen und all die anderen Tropenfrüchte, die in den Obstabteilungen zu finden sind.
Passionsfrüchte erfordern Wagemut. Ihr Äußeres ist längst nicht so ansehnlich und gefällig wie Bananen, Zitronen und all die anderen Tropenfrüchte, die in den Obstabteilungen zu finden sind.
Wer in der Obstabteilung Passionsfrüchte entdeckt, kann meist sicher sein, dass es sich auch wirklich um diese handelt - obwohl manchmal Maracuja dransteht. Die Namen werden häufig parallel verwendet. Botanisch gehören zwar beide zu den Passionsblumengewächsen, dennoch sind es zwei verschiedene Früchte. Die Passionsfrucht ist klein, dunkel und hat süßliches Fruchtfleisch, die Maracuja ist größer, gelb und säuerlicher. Im Handel sind fast ausschließlich Passionsfrüchte (Purpurgranadilla) erhältlich. In Säften und Joghurts wird wegen ihres kräftigeren Aromas lieber die Maracuja verarbeitet – und dabei mitunter verwirrenderweise eine Passionsfrucht auf der Verpackung abgebildet. Wer soll da noch durchblicken ...
Die Passionsfrucht sieht recht unscheinbar aus, um es vorsichtig auszudrücken. Doch die inneren Werte zählen. Wer die Frucht beherzt mit einem Messer halbiert, stößt auf ein saftiges Fruchtfleisch in leuchtendem Gelborange und mit frischem Geschmack. Es liefert gesunde Mineralstoffe, viel Vitamin E und B-Vitamine – allesamt Substanzen, die förderlich sind für den Energie- und Eiweißstoffwechsel.
Passionsfrüchte sind die Früchte der Passionsblumen. Die südamerikanischen Kletterpflanzen gedeihen hierzulande als Zierpflanze. Es lohnt sich, die filigranen Strukturen und Formen der Blüten zu studieren. Es sind relativ große, mehrstöckige Meisterwerke der Natur: ein Kranz aus zehn weißen Blütenblättern, dazu eine violett-weiße Nebenkrone, fünf gelbe Staubblätter und drei Blütengriffel. In dieser Kombination sah man früher ein religiöses Symbol für die Passion Christi. Fortan hieß die Passionsblume dann eben Passionsblume.