Rettiche sind nah verwandt mit den Radieschen, allerdings viel seltener in deutschen Küchen anzutreffen. Ihr scharfwürziger Geschmack kommt von den ätherischen Ölen, die in dem Wurzelgemüse stecken.
Rettiche sind nah verwandt mit den Radieschen, allerdings viel seltener in deutschen Küchen anzutreffen. Ihr scharfwürziger Geschmack kommt von den ätherischen Ölen, die in dem Wurzelgemüse stecken.
Ihr Inneres ist stets weiß. Von außen aber können Rettiche weiß, rot, violett und schwarz sein. Allen gemeinsam ist eine intensive Schärfe und eine gute Portion Vitamin C. In der bayerischen Biergarten-Region kennt ihn wohl jeder, den „Radi“ mit der Maß Bier und den Brezen. In Norddeutschland ist der Rettich ein eher selten gesehener Zeitgenosse. Jetzt im Sommer taucht er gelegentlich im Rohkostoder Fleischsalat auf. Dabei passt dieses würzige und überaus gesunde Gemüse auch in viele Suppen oder, etwas sommerlicher, zusammen mit Kohlrabi und Kokos in scharfe Soßen. Wer ausgefallene Rezepte mit Rettich sucht, der wird in der asiatischen Küche fündig. Dort ist Rettich ein Alltagsgemüse wie hier die Kartoffel.
Rettich gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Die Ägypter stärkten sich damit für den Pyramidenbau. In Deutschland wurde er im Mittelalter in den Klostergärten gehegt und gepflegt. Er war als Gemüse- und Heilpflanze hoch angesehen. Das hervorstechendste Merkmal des Rettichs ist die intensive Schärfe. Sie rührt von den Senfölen, die im Rettich stecken, wie auch in Radieschen und vielen Kohlsorten. Sie wirken stark entzündungshemmend und fördern Heilungsprozesse, beugen Erkältungen vor und können Husten, Nebenhöhlen- und Blasenentzündungen lindern. Leber und Galle werden durch die Senföle angeregt. Ihre sanft entwässernde und entschlackende Wirkung tut dem Körper gut.
Schon der berühmte Pfarrer Kneipp wusste: „Rettich ist ein echter Kaminputzer für den Unterleib.“ Das Gemüse regt die Magensäfte an, ist appetitsteigernd, wirkt leicht abführend und krampflösend. Unliebsame Bakterien in Magen und Darm werden verscheucht. Zudem gehört Rettich zu den stark basisch wirkenden Lebensmitteln. Ein etwas übersäuerter Magen schafft es mit ihm zurück ins Gleichgewicht.