Rot wie die Liebe
GRANATÄPFEL haben es in sich. Ihre Kerne sind so fruchtig wie köstlich und sorgen am Jahresanfang für ordentlich Farbe.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Der Granatapfel ist ein unterschätzter Allrounder. Die fruchtigen Kerne schmecken in süßen Desserts ebenso wie in Wintersalaten und Bratensoßen.“
Marcel Cycmaniak, Obst- und Gemüseexperte im famila-Warenhaus Hamburg/Steilshoop
Frucht der Liebe. Baum des Lebens. Frucht der Einheit und Symbol für Fruchtbarkeit. Granatäpfel haben viele Namen, denn sie gehören zu den ältesten Kulturfrüchten der Menschheit. Sie sind zu finden in Malerei, Literatur und Religionen. Für die alten Griechen standen die Früchte für Schönheit und ewiges Leben. Sie wurden guten Göttinnen wie Demeter, Persephone, Aphrodite und Athene zugeordnet. Der italienische Maler Sandro Boticelli nahm die Frucht in sein Bild „Madonna mit Granatapfel“ auf. Zum jüdischen Neujahrsfest sind Granatäpfel beliebt, in der Hoffnung, dass mit jedem Kern ein Wunsch in Erfüllung gehen möge. Im Buddhismus gelten Granatäpfel ebenso wie Pfirsiche und Zitronen als gesegnete Früchte.
Saftiger Segen
Apropos Segen und Obst: Granatäpfel sind herrlich fruchtig und mit ihrer Farbe und den knackigen Kernen ein Segen für den Jahresstart und für die Küche im Januar. Allerdings will das saftige Innere erobert werden – bei Granatäpfeln steht vor dem Genuss das Überwinden der ledrigen, festen Schale. Wer sich dieser Herausforderung nicht stellen möchte, der wählt die bereits fertig vorbereiteten Kerne in den Frischetruhen im Obst- und Gemüsebereich.
Fruchtaroma für leckere Vielfalt
Das saftige Fruchtfleisch mit süßlich-herber Note, das die Kerne umgibt, schmeckt gemischt mit winterlichem Obst ebenso wie in herzhaften Salaten (siehe Rezept auf der Seite 18). Eine einfache wie einzigartige Salatsoßenvariante ist Granatapfelessig, für den die Kerne mit Weißweinessig und Honig gekocht werden. Die Kerne schenken Wild- und Geflügelgerichten eine edle, fruchtige Note. Sie lassen sich im Kuchen backen und schmecken auf Torteletts mit Kaki (siehe Rezept auf der rechten Seite). Nur Mut, denn Mut tut gut – auch im neuen Jahr.
Rezepte