Süße Kolben
Zuckermais wird hierzulande manchmal etwas links liegengelassen. Zu Unrecht, denn die leuchtend gelben Körner haben Einiges zu bieten.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Man kann Mais wie Fleisch marinieren. Einfach über Nacht in eine gut gewürzte Marinade legen und am nächsten Tag auf den Grill. Schmeckt super!“
Sascha Lezius, Obst- und Gemüseexperte im famila-Warenhaus Sereetz
Zuckermais gehört zu den Gemüsesorten, die hierzulande manchmal unterschätzt werden. Dabei sind die gelben Körner zart und süß, stecken voller guter Inhaltsstoffe und eignen sich besonders für glutenfreie Gerichte. Vielleicht rührt die nicht allzu große Beliebtheit von der engen Verwandtschaft mit dem Futtermais, dessen Anbau hierzulande weit verbreitet ist. Wer schon einmal an einem Maisfeld Halt gemacht, einen Kolben aus den meterhohen Pflanzen stibitzt und die Körner probiert hat, kennt den mehlig-pappigen Geschmack – lecker für Schweine und Kühe, weniger lecker für uns. Jetzt kommt das Wörtchen „aber“: Zuckermais ist anders!
Viel Zucker, viel Zartheit
Wenn Zuckermais reift, werden die Kohlenhydrate hauptsächlich als Zucker eingelagert, nicht als Stärke wie beim Futtermais. Außerdem haben Zuckermaiskörner eine im Vergleich viel dünnere Schale. Im Handel ist Zuckermais mit oder ohne Blätterhülle zu finden und kann gekocht, gegrillt oder gebraten werden. Durch das Garen wird das Gemüse bekömmlicher. Das Kochen mit etwas Milch und eine Zubereitung mit Butter bringt das Aroma noch stärker zur Geltung.
Aus Südamerika
Mais stammt ursprünglich wohl aus Mexiko und kam mit Kolumbus nach Europa. In den lateinamerikanischen Ländern und Afrika ist er bis heute ein Grundnahrungsmittel. In Deutschland begann man Anfang des 19. Jahrhunderts mit ersten Züchtungen von Maissorten für das mittel- und norddeutsche Klima, nachdem eine Seuche große Teile der Kartoffelernte zunichtemachte – allerdings vorrangig für die Futtergewinnung. Erst in den 1970er-Jahren und mit dem Aufkommen angepasster Sorten wurde der Maisanbau so stark ausgeweitet, wie es heute der Fall ist.
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