Unübertroffen bodenständig
STECKRÜBEN sind leicht süßlich schmeckende Knollen, die nicht nur in winterlichen Eintöpfen überzeugen.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Steckrüben sind als einheimisches Wintergemüse eine ideale Zutat zur ausgeglichenen, bewussten Ernährung – für Jung und Alt, für Vegetarier, Veganer und alle anderen.“
Ludmilla Gossmann, Obst- und Gemüseexpertin im famila-Warenhaus Seeretz
Ein bisschen haben Steckrüben noch immer damit zu kämpfen, dass sie einst ein Arme-Leute-Essen waren. Nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg kamen die robusten Rüben im Winter notgedrungen fast täglich auf den Tisch. Sie wurden sogar als Kaffee getrunken und zu Marmelade eingekocht. Wobei das letztlich ja nur ihr wahrhaft großes Können unterstreicht. Heute werden die Rüben als Pommes frittiert, zu herzhaftem Mus gekocht und mit anderem Wintergemüse als Auflauf überbacken. Mit Gewürzen wie Kreuzkümmel, Curry und Kokos lässt sich ein wärmendes Steckrübencurry zubereiten (siehe Rezept auf Seite 34). Die Rüben machen sich sogar als Rohkost gut – geraspelt, kombiniert mit Äpfeln, Möhren und gehackten Walnüssen. In Schleswig-Holstein und einigen Regionen Skandinaviens ist Rübenmus im Winter eine traditionelle Beilage zu geräuchertem Fleisch und Fisch.
Erdiges Aroma
Steckrüben sind vielseitig. Je nach Sorte variieren Form, Farbe und Geschmack. Kleine Rüben sind meist zarter als größere. Steckrüben mit weißem Fleisch sind besonders mild. Gelbfleischige Rüben haben ein kräftigeres, leicht erdiges Aroma. Roh kommt die leichte Schärfe stärker zur Geltung. Gekocht schmecken Steckrüben süßlich und leicht nussig.
Regionales Wintergemüse
Dass dieses Gemüse die Menschen schon lange begleitet, zeigen die vielen Namen: schwedische Rübe, Runkelrübe, Butterrübe, Erdkohlrabi, Wruke, Dotsche und Ramanken. Als regionales Saisongemüse wachsen Steckrüben auf hiesigen Feldern und kullern auf kurzen, klimafreundlichen Transportwegen zu uns in die Küchen. Wenn Sie die Rüben noch in diesem Jahr kennenlernen wollen, dann los!
Rezepte